Unter Grillfans und im Internet kursieren zahlreiche Grill-Mythen. Wir haben fünf angebliche Grillweisheiten unter die Lupe genommen, die besonders verbreitet sind. Dichtung oder Wahrheit? Hier kommen die Antworten.
Grill-Mythen:
5 vermeintliche Weisheiten
auf dem Prüfstand
1. „Nur Holzkohle sorgt für echten Grillgeschmack“
Viele Traditionalisten schwören darauf: Gegrilltes schmeckt vom Holzkohlegrill am besten – wegen der Raucharomen. Ein Gasgrill geht für sie gar nicht. Fakt ist: Für den typischen Grillgeschmack braucht es keine Holzkohle. Röstaromen bilden sich auch ohne Glut, also ebenso im Gasgrill. Wer zusätzliches BBQ-Aroma wünscht, kann Räucherchips verwenden.
2. „Fleisch muss mariniert sein“
Marinaden sind eine Möglichkeit, zusätzlichen Geschmack ins Fleisch zu bringen. Bei hochwertigen Steaks solltest du aber eher auf Marinade verzichten, damit der Eigengeschmack des Fleisches nicht überdeckt wird. Empfehlenswert ist eine selbst gemachte Grillmarinade bei Geflügel. Lasse mariniertes Grillgut über Nacht im Kühlschrank ziehen.
3. „Erst nach dem Grillen salzen, sonst trocknet das Fleisch aus“
Einer der am weitesten verbreiteten Grill-Mythen: Das Grillgut erst salzen, wenn es fertig gegrillt ist. Das Salz würde sonst dem Fleisch die Feuchtigkeit entziehen und es austrocknen. Tatsache ist: Salz entzieht dem Fleisch selbst über einen Zeitraum von mehreren Stunden keine relevante Menge an Feuchtigkeit. Wir empfehlen, Fleisch eine halbe Stunde vor dem Grillen mit grobkörnigem Salz zu bestreuen und dieses leicht einzudrücken. Das Salz kann tief in die Fleischfasern eindringen und sorgt für eine krosse Kruste. Auf Pfeffern solltest du im Vorfeld aber verzichten, das Gewürz würde in der Hitze verbrennen und Bitterstoffe entwickeln.
4. „Scharf anbraten schließt die Fleischporen“
Dieser bekannte Grill-Mythos ist Unsinn. Fleisch hat keine Poren, sondern Fasern. Beim Grillen beispielsweise von Rindfleisch kann sich also nichts verschließen. Scharf anbraten kannst du dein Steak trotzdem. Dadurch bildet sich eine wunderbare Kruste, und die Röstaromen verleihen dem Fleisch einen intensiven Geschmack. Übrigens: Im Steak selbst fließt kein Blut, sondern rotpigmentierter Fleischsaft. Von wegen blutig ...
5. „Viel Wenden hilft viel“
Sei geduldig am Grill. Erst die eine Seite grillen, dann die andere. Und zum Finish das Fleisch in den Ruhebereich mit indirekter Hitze legen. Das Fleisch wird weder saftiger noch zarter, wenn du es häufig wendest. Du unterbrichst dabei eher den Garvorgang. Wenn sich das Fleisch leicht ablösen lässt, kannst du es drehen. Wie lange und bei welcher Temperatur welches Grillgut auf dem heißen Rost liegen sollte, steht in der Garzeitentabelle. Ob deine gewünschte Garstufe erreicht ist, testest du am genauesten mit einem Grillthermometer.
Typische Fehler beim Grillen
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Wie, du grillst nur im Sommer? Keine Ausreden, grillen kannst du auch im Winter bei Eis und Schnee. Glaubst du nicht? Hier findest du 10 Tipps für frostiges Fleischvergnügen.