Frischer Thunfisch ist en vogue! Und ein hervorragender Kandidat für deinen nächsten Grillabend. Wir sagen, wie du den ebenso köstlichen wie gesunden gegrillten Thunfisch am besten zubereitest!

Gegrillter Thunfisch: Perfektes Timing ist alles

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Der Thunfisch liegt auf Platz vier der beliebtesten Speisefische in Deutschland. Sein feiner Geschmack erinnert an Kalbfleisch mit leichter Salznote, seine gesundheitlichen Vorzüge sind unbestritten: Der in beinahe allen Meeren heimische Raubfisch enthält wenig Fett und Kalorien, aber viele der gesunden Omega-3-Fettsäuren. Die dienen einerseits als Geschmacksträger, wirken andererseits entzündungshemmend, schützen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und stärken das Immunsystem. Außerdem hat Thunfisch einen hohen Gehalt an Eiweiß, Jod, Zink und Vitamin D, das ebenfalls gut für unser Immunsystem ist.

Thunfisch vom Grill: So kaufst du ein

Jetzt ist also geklärt, warum gegrillter Thunfisch eine prima Alternative zu Steaks und Würstchen ist. Welcher Thunfisch wird überhaupt im Handel angeboten? Die beliebtesten Arten sind der Echte Bonito (auch Skipjack) und der Gelbflossenthunfisch (auch Yellow Fin). Genau genommen ist der Echte Bonito nicht einmal ein echter Thunfisch, er gehört lediglich zur Familie der Makrelen und Thunfische. Aber da er in der Regel als Thunfisch verkauft wird, wollen wir nicht so kleinlich sein. Eher selten ist der Weiße Thunfisch (Albacore), dessen Fleisch als das hochwertigste gilt (siehe unten).

Beim Kauf von Thunfisch für den Grill sind folgende Punkte zu beachten:

  • Der Thunfisch sollte eine intensive rote Färbung aufweisen. Färbt sich das Fleisch bei Kontakt mit der Luft bräunlich, ist das übrigens ein Merkmal für die Frische!
  • Riechen sollte Thunfisch nach Meer – und nicht nach Fisch.
  • Landläufig heißt es zwar „Der beste Lagerort für frischen Fisch ist die Pfanne“. Doch für einen Tag kannst du ihn im Kühlschrank aufbewahren, bei einer Temperatur von 0 bis -2 Grad. Einige Händler verlängern die Haltbarkeit von frischem Thunfisch, indem sie ihn mit gefiltertem Rauch behandeln. Dieser Schritt muss dann deklariert werden.

So gelingt dein gegrillter Thunfisch perfekt

Die frischen Thunfischsteaks sind gekauft und harren ihrer Zubereitung. Erster Schritt: marinieren. Für eine schmackhafte Marinade nimmst du zum Beispiel etwas Olivenöl und Sojasoße und vermengst beides mit einem Spritzer Zitronensaft und gehacktem Rosmarin. Anschließend würzt du den Fisch mit Salz und Pfeffer sowie – wenn’s in Richtung spicy gehen soll – mit Chiliflocken. Die Gewürze leicht einmassieren und dann den Thunfisch zusammen mit der Marinade in einen Beutel und dann in den Kühlschrank geben, wo er für mindestens eine Stunde zieht. Oder du probierst einmal gegrillten Thunfisch mit dieser Zitronenmayonnaise.

Wenn du einen Holzkohlegrill nutzt, kannst du diesen schon mal anwerfen, während der Fisch in der Marinade zieht. Beim Gasgrill hast du noch Zeit, der heizt schließlich deutlich schneller auf. Gewünschte Temperatur hier sind 220 Grad.

Im Gegensatz zu anderen Fischarten kannst du Thunfisch direkt auf den Rost zubereiten. Wie lange, das richtet sich nach der Dicke des Steaks –Faustregel sind drei bis vier Minuten pro Seite. Sobald der Fisch Grillstreifen aufweist, ist es an der Zeit ihn zu wenden. Timing ist bei gegrillten Thunfisch entscheidend: Er wird schnell zäh und trocken. Das Innere des Thunfisch-Steaks sollte noch leicht roh sein, wie bei einem Rinder-Steak.

Wenn du den mediterranen Charakter des gegrillten Thunfisches unterstreichen möchtest, servierst du ihn mit Rosmarinkartoffeln und einem frischen Blattsalat. Und nun: Bon Appetit!

Die verschiedenen Thunfisch-Arten

Thunfisch wird in zwei Untergattungen mit jeweils vier Arten unterschieden: Thunnus und Neothunnus. Alle Arten gelten als Speisefische und – mit Ausnahme des Schwarzflossen-Thuns – zumindest als potenziell gefährdet.

Thunnus-Arten (tropische, subtropische, gemäßigte Meere):

  • Weißer Thun (potenziell gefährdet)
  • Südlicher Blauflossen-Thun (vom Aussterben bedroht)
  • Nordpazifischer Blauflossen-Thun (gefährdet)
  • Roter Thun (stark gefährdet)

Neothunnus-Arten (vor allem in tropischen Meeren):

  • Gelbflossen-Thun (potenziell gefährdet)
  • Schwarzflossen-Thun (nicht gefährdet)
  • Großaugen-Thun (gefährdet)
  • Langschwanz-Thun (keine ausreichenden Daten zum Bestand)

Dazu kommt noch der Echte Bonito, ein enger Verwandter des Thunfisches, der gemeinhin als Thunfisch im Handel landet. Seine weltweiten Bestände gelten derzeit als nicht gefährdet.

Gütesiegel für Fisch

Ein Überblick über die bekanntesten Gütesiegel beim Fischkauf:

  • Das MSC-Siegel(Marine Stewartship Council), vor über 20 Jahren vom WWF und dem Lebensmittelriesen Unilever ins Leben gerufen, hat folgende Kriterien: keine Überfischung von Beständen, Erhaltung von Ökosystemen und Artenvielfalt, Einhaltung von Gesetzen.
  • Vor allem für den Thunfischfang relevant ist das Siegel Dolphin Safe. Es soll sicherstellen, dass kein Delfin-Beifang in den Thunfischnetzten endet. Der Bestand und die Art des Fischens spielen keine Rolle, ebenso wenig, ob etwa Schildkröten und Haie mitgefangen werden.
  • Das Siegel ASC(Aquaculture Stewardship Council) soll Fischzucht und Fischfarmen überwachen. Kriterien sind unter anderem eine hohe Wasserqualität und eine geringe Sterblichkeitsrate bei den Zuchtfischen. Außerdem beschränkt es den Einsatz von Antibiotika. Das ASC-Siegel wurde vom WWF in Zusammenarbeit mit der niederländischen Sustainable Trade Initiative gegründet.
  • Das FOS-Siegel von der Organisation Friend of the Sea gibt vor, dass nur acht Prozent Beifang beim Fischen entstehen darf.
  • Das Naturland-Siegel für Wildfang bekommen ausgewählte Projekte für nachhaltig gefangenen Wildfisch. Dabei achtet der Bio-Anbauverband Naturland auch auf soziale Standards wie faire Bezahlung.

Alle diese Siegel stehen auf die eine oder andere Art in der Kritik. Wer es genau wissen will, schaut sich die einzelnen Siegel im Detail an. Allerdings gilt: Besser eins dieser Siegel als gar keins!