Von fein-würzig bis höllisch-scharf: Grillwürste bieten die volle Geschmackspalette. Also: Her mit den Würstchen!
Die beste Bratwurst
für deinen Grill
Auch wenn es verlockend ist, werden wir nicht in Wurst-Plattitüden verfallen. Nach dem Motto: „Jetzt geht’s um die Wurst!“ Oder: „Hier kriegst du eine Extrawurst!“ Tatsache ist: Würstchen gehören seit Jahr und Tag zu jedem Grillevent. 85 Prozent der Deutschen brutzeln im Jahr mindestens eine Wurst auf dem Grill, ein Drittel tut es an jedem Grillabend. Im Schnitt isst jeder Deutsche fast drei Kilo Bratwurst pro Jahr, die Hälfte davon in der Grillsaison. Worauf kommt es bei der besten Bratwurst an? Wir klären auf!
Die beste Bratwurst: Was ist drin?
Von dem deutschen Dichter Jean Paul (1763 bis 1825) stammt der Satz: „Wurst ist eine Götterspeise. Denn nur Gott weiß, was drin ist.“ Uns ist aber nicht wurst, was in der Wurst ist – daher beginnen wir mit einer kleinen Wurstkunde.
Bratwürste unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung – Art des Fleisches, Konsistenz, Gewürze. Zumeist bestehen Bratwürste aus einem großen Teil Schweinefleisch (etwa 70 Prozent) und Speck. Viele Rezepturen enthalten dazu einen gewissen Anteil an Kalbs- oder Rindfleisch, zum Beispiel die Thüringer Rostbratwurst. Außerdem bieten Schlachter reine Kalbs-, Rinds-, Lamm- und Geflügelbratwürste an. Die zerkleinerte und mit den weiteren Zutaten und Gewürzen vermengte Fleischmasse nennt sich Brät – daher (und nicht etwa vom Braten) hat die Bratwurst ihren Namen. Das Brät wird letztlich in dünne Schweine oder Schafsdärme gefüllt.
Bratwürste: Von grob bis fein
Grundsätzlich lassen sich Bratwürste nach
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Die meisten Würstchen im Handel sind gebrüht und vorgegart – das macht sie länger haltbar. Rohe Würstchen bekommst du beim Metzger, sie sind schnell verderblich. Eine rohe Wurst solltest du am selben Tag des Kaufes grillen. Für eine grobe Bratwurst wird das Fleisch grob zerkleinert, bei mittelgroben Bratwürsten vermengt der Metzger ein eher feines Brät mit grob zerkleinertem Fleisch. Feine Bratwürste bestehen aus gekuttertem (sehr fein gehäckseltem) Brät und werden eher aus Kalbs- und Rindfleisch hergestellt. Geschmacklich kommen feine Bratwürste etwas milder daher, während die groben Sorten eine eher intensive Würze aufweisen. Welche davon die für dich beste Bratwurst darstellt, ist also reine Geschmackssache.
Welche Wurst ist die beste Grillwurst?
Einer Bratwurst kannst du die Qualität nicht direkt ansehen. Auf Nummer sicher gehst du, wenn du das Grillgut bei einem Schlachter deines Vertrauens kaufst. Viele Fachgeschäfte wursten noch selbst, bieten verschiedene Geschmacksrichtungen und regionale Spezialitäten an. Zudem kannst du dich beim Metzger immer fachgerecht beraten lassen.
Beim Kauf von abgepackten Grillwürsten kannst du dich anhand von Gütesiegeln über die Herkunft der Zutaten informieren. Manche Siegel geben auch über spezielle Anforderungen beim Herstellungsverfahren Auskunft. Die Stiftung Warentest nimmt regelmäßig Grillwürste unter die Lupe. Beim jüngsten Test aus dem Jahr 2014 schnitten von 20 abgepackten Bratwürsten 16 mit „gut“ und vier mit „befriedigend“ ab.
Zusatzstoffe wie Emulgatoren, Geschmacksverstärker, Farbstoffe oder Verdickungsmittel finden sich in vielen abgepackten Grillwürstchen. Wenn du diese Inhaltsstoffe weitestgehend vermeiden willst, kaufst du besser beim Bio-Metzger ein. Überhaupt nicht auf den Grill gehören übrigens Sorten wie Bockwürstchen, Wiener Würstchen oder Krakauer: Die enthaltenen Pökelsalze können sich auf dem Grill in krebserregende Nitrosamine verwandeln.
So grillst du die beste Bratwurst
Für die beste Grillwurst legst du das Fleisch in die Mitte des Rostes. Bei hoher Hitze kann sie ein paar Minuten lang von allen Seiten gleichmäßig garen. Anschließend legst du die Würstchen an den Rand des Grills und wendest sie dort weiterhin regelmäßig. Die Würstchen sind fertig, wenn sie außen knusprig (aber nicht verbrannt!) und innen heiß sind. Vorgebrühte Würste kannst du nach 6 bis 7 Minuten servieren, rohe dauern mit 10 bis 12 Minuten etwas länger. Durch Einschneiden verhinderst du übrigens, dass gebrühte Würstchen aufplatzen. Aber Achtung: Bei rohen Würsten führt der gleiche Trick lediglich dazu, dass diese auf dem Grill austrocknen!
Kommt die beste Bratwurst aus Thüringen oder Franken?
Schon lange gärt der Streit zwischen Thüringen und Franken um die Erfindung der Bratwurst. Zunächst galt eine Rezepturkunde der Nürnberger Metzgerzunft aus dem Jahr 1595 als ältestes Dokument. Nach der Wende konterten die Thüringer mit einer Rechnung des Arnstädter Jungfrauenklosters von 1404: Auf dem Papier war ein Groschen für Bratwurstdärme aufgeführt.
Die Franken schlugen zurück: Anno 1313 sei in Nürnberg zum ersten Mal die Bratwurstküche „Zur blauen Glocke“ erwähnt worden. Halt, halt, meinten die Thüringer: Bereits im 7. Jahrhundert hätten slawische Sorben aus der Lausitz in Därmen abgefülltes Hackfleisch als Verpflegung bei sich getragen. Das letzte Wort hatten bislang die Franken: Der 2012 verstorbene Würzburger Bratwurstforscher Heinrich Höllerl sah einen keltischen Ursprung. Die Kelten hätten ihre Errungenschaft an die Römern weitergegeben, die wiederum im 1. Jahrhundert nach Christus nahe dem heutigen Weißenburg ein Kastell gebaut und somit die Bratwurst bereits in der Antike in Franken eingeführt haben sollen.
Allerdings: Das 1. Deutsche Bratwurstmuseum ist im thüringischen Holzhausen beheimatet. Ein Ausstellungsschwerpunkt liegt wenig überraschend auf der Geschichte der Thüringer Rostbratwurst.
Leckere Alternativen zur deutschen Bratwurst
Chorizo: Die bekannteste Wurst Spaniens besteht in der Regel aus Schweinefleisch und Speck, abgerundet mit Paprika, Salz und Knoblauch. Der Geschmack reicht von mild-scharf bis höllisch scharf. Zum Grillen nimmst du am besten eine eher weiche Chorizo. Merguez: Auch die Merguez hat Feuer – dafür sorgt die Würzmischung aus Paprika, Kreuzkümmel, Knoblauch, Pfeffer und Harissa, einer scharfen Paste mit frischem Chili. Ursprünglich bestand die aus Nordafrika stammende Merguez nur aus Lamm, heute wird Lamm mit Rind gemischt. Salsiccia: Das italienische Wort Salsiccia bedeutet übersetzt schlicht Wurst. Hergestellt aus Schweinefleisch und Speck, schmeckt dieser Wurstklassiker aus Italien je nach Region und Würzmischung unterschiedlich. Sucuk: Eine Wurst aus der Türkei, hergestellt aus Kalb-, Rind- oder Lammfleisch. Für die nötige Schärfe sorgt Cayennepfeffer. Daneben finden sich Kreuzkümmel, Knoblauch und Piment in einer Sucuk. Aufgrund ihres hohen Fettgehalts lässt sie sich prima grillen. |